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Gerardo Seoane
Date of Birth 30.10.1978
Age 45
Nat. Switzerland  Switzerland
Position Manager
Current club Borussia Mönchengladbach

Gerardo Seoane [Trainer]

Jun 6, 2023 - 4:05 PM hours
Gerardo Seoane [Trainer] |#3581
May 8, 2024 - 8:15 AM hours
Zitat von Doktor_Dree
Zitat von Juenter1900

Zitat von WindomEarle

Favres letzte Station in Nizza war alles andere als ruhmreich, als so ziemlich einzige Station seiner Karriere. Ich deute das ein wenig als Indiz dafür, dass sich der moderne Fußball ein wenig gegen den Maestro gewendet hat, Ansätze davon konnte man auch bei seinen vorherigen Stationen sehen, etwa in Dortmund in der Rückrunde 2018/19. Spannend war besonders, dass sich Favre gezwungen sah, mit Dreierkette zu spielen, weil die Gegner es immer wieder schafften, mit aggressivem Pressing sein 4-4-2 oder 4-5-1 (in Favres Welt das gleiche) ins Wanken zu bringen. Favre, muss man wissen, hasst die Dreierkette. Er sagte damals "alle großen Mannschaften spielen mit Viererkette" (https://www.welt.de/sport/fussball/article215668982/BVB-Weshalb-Favre-erneut-von-seiner-Wunschformation-Abstand-nimmt.html), die Dreierkette war für ihn nur ein Mittel, Stabilität in eine instabile Formation zu bekommen, eine Krücke, die man bei erster Gelegenheit wieder wegwirft.

Aber ich glaube, der Maestro hat sich geirrt. Die Dreierkette war und ist "here to stay", obwohl nicht wenige sie immer noch für die schlechtere Formation halten als die Viererkette, gibt es viele Teams, die sie sehr erfolgreich spielen und zwar BESONDERS gegen solche Teams wie die von Favre. Favre selbst hat dann im weiteren Verlauf bei Nizza auch stärker auf sie gesetzt, aber der Fußball, den er damit spielen ließ, war nie mehr das, was er einst mit Viererkette war. Fußball ist chaoslastiger und körperlicher geworden seit 2010 und damit alles das, was Lucien Favre nicht mag. Er mag Johan Cruyffs Vision dieses Sports.

Letztlich sehe ich hier Parabeln zu Seoanes Schaffen. Seoane hat immer dort, wo er konnte, mit Viererkette gespielt, aber er kriegt damit den Laden nicht dicht und spielt nun notgedrungen Dreierkette. So wirklich zu mögen scheint er die Formation nicht, und das erkennt man auch. Es gibt Trainer wie Hütter, Conte, Nagelsmann oder Bielsa, die haben dieses System stets voller Überzeugung und defensiv wie offensiv stabil gespielt, aber die hatten auch immer den Kader dafür.


... eine der leider seltener werdenden Forumsperlen.

Fachlich, analytisch und sachlich ohne Schwarz-Weißmalerei und vor allem ohne Polemik, Sarkasmus und/oder Abqualifizierung vermeintlich total Unfähiger.
daumen-hoch


Gehe ich mit zwinker

Es klingt schon an, aber um das noch zu vertiefen: Im aktuellen Fußball geht es weniger um das reine Verteidigen, sondern um die Pressings-Resistenz. Und da hast du mit der 3/5er-Kette in der Regel eine Anspielstation mehr bzw. kannst situativ einen IV tiefer/höher stehen lassen, ohne den 6er in die Kette abkippen lassen zu müssen.

Auf der anderen Seite benötigt eine funktionierender 3/5er-Kette aber etwas ganz altmodisches: einen "Leitspieler" in der Mitte. Wenn man sich Spiele von Leverkusen mal mit etwas Abstand anschaut, zieht man, wie Tah da das Metronom ist. Die beiden anderen IVs halten in der Grundaufstellung exakt die horizontalen Abstände, stehen vertikal vielleicht 10-20 cm davor - und das bewegt sich immer alles synchron zum Takt, den Tah vorgibt. Deswegen fiel der Wechsel der anderen IVs während des Africa-Cups auch so leicht. Und deswegen ist Andrich der Tah-Ersatz - weil er diesen Mittelpunkt eben auch geben kann.

Bei uns hat Seoane es bis heute nicht geschafft, einen Abwehrchef zu installieren. Selbst innerhalb einer 3/5er-Kette hat er mitten im Spiel zwischen Elvedi und Friedrich als zentralen IV hin- und hergewechselt. Die Folgen sieht man immer wieder. Friedrich steht tendenziell tief bis zu tief, Elvedi steht hoch und extrem oft zu hoch, Wöber steht oft zu weit links usw. Das ergibt ständig Lücken, nicht funktionierende Abseitsstellungen usw, Und die AVs wissen am Ende gar nicht mehr, wo sie sein sollen.

Auch beim BVB war das heute gut zu sehen, wie nach der Umstellung auf 5er-Kette alles vertikal wie horizontal an Hummels ausgerichtet war. Klar, PSG hatte gefühlt drölf Pfostentreffer, aber am Ende hat Dortmund mit einer Mischung aus "Opa" (Hummels), "Chaot" (Schlotterbeck) und "Fatty" (Süle) es geschafft, gegen die potenziell beste Offensive Europas in 180 Minuten kein Tor zu kassieren. Das geht bei allem Pfostenglück nicht ohne Organisation.

Ist das wirklich so?
Ist nicht böse gemeint und ich schmeiß es einfach mal ergebnisoffen in den Raum.

Ich glaube nicht, dass man mit 5 Kette weniger Pressinganfällig ist. Im Gegenteil.
Je mehr Leute hinten zum Aufbau sind, desto mehr Leute laufen dich an. Es gibt feste Zuteilungen und Pressing ist nur Pressing (außer bei uns), wenn du dem Gegner keine Anspielstationen bietest.
…wenn du hinten mit 5 Mann aufbauen würdest, dann werden die auch angelaufen, sprich du hast im 5-er Aufbau mehr Leute auf engem Raum, als bei 3‘er oder 4‘er Aufbau.
Die Mannschaft die gepresst wird muss den Platz groß halten um das anlaufen zu erschweren, denn offen über den Platz 1-1 zu spielen ist riskant, weil es nicht kompakt ist und Mitspieler dir nicht helfen können den Raum zu schließen.

Bei dem Leitwolf bin ich bei dir!
Das funktioniert aber nur als Kombi zwischen Auftreten und Leistung.
Ohne Leistung, keine Akzeptanz.

Ich glaube tatsächlich nicht, dass uns viel fehlt um erfolgreich zu sein!
Vlt hilft bereits ein guter 6‘er.
Du hast recht unterschiedliche Spieler in der Defensive, aber es passt nicht sonderlich gut.
…..und mir ist unsere Ausrichtung zu defensiv, weil Wirtz tief stehen. Es muss kein hohes Pressing sein, aber nur den 16‘er verteidigen ist mir zu tief
Gerardo Seoane [Trainer] |#3582
May 8, 2024 - 8:26 AM hours
Zitat von John-Boy
Zitat von Sittarder

Zitat von WindomEarle

Zitat von Doktor_Dree

Zitat von Juenter1900

Zitat von WindomEarle

Favres letzte Station in Nizza war alles andere als ruhmreich, als so ziemlich einzige Station seiner Karriere. Ich deute das ein wenig als Indiz dafür, dass sich der moderne Fußball ein wenig gegen den Maestro gewendet hat, Ansätze davon konnte man auch bei seinen vorherigen Stationen sehen, etwa in Dortmund in der Rückrunde 2018/19. Spannend war besonders, dass sich Favre gezwungen sah, mit Dreierkette zu spielen, weil die Gegner es immer wieder schafften, mit aggressivem Pressing sein 4-4-2 oder 4-5-1 (in Favres Welt das gleiche) ins Wanken zu bringen. Favre, muss man wissen, hasst die Dreierkette. Er sagte damals "alle großen Mannschaften spielen mit Viererkette" (https://www.welt.de/sport/fussball/article215668982/BVB-Weshalb-Favre-erneut-von-seiner-Wunschformation-Abstand-nimmt.html), die Dreierkette war für ihn nur ein Mittel, Stabilität in eine instabile Formation zu bekommen, eine Krücke, die man bei erster Gelegenheit wieder wegwirft.

Aber ich glaube, der Maestro hat sich geirrt. Die Dreierkette war und ist "here to stay", obwohl nicht wenige sie immer noch für die schlechtere Formation halten als die Viererkette, gibt es viele Teams, die sie sehr erfolgreich spielen und zwar BESONDERS gegen solche Teams wie die von Favre. Favre selbst hat dann im weiteren Verlauf bei Nizza auch stärker auf sie gesetzt, aber der Fußball, den er damit spielen ließ, war nie mehr das, was er einst mit Viererkette war. Fußball ist chaoslastiger und körperlicher geworden seit 2010 und damit alles das, was Lucien Favre nicht mag. Er mag Johan Cruyffs Vision dieses Sports.

Letztlich sehe ich hier Parabeln zu Seoanes Schaffen. Seoane hat immer dort, wo er konnte, mit Viererkette gespielt, aber er kriegt damit den Laden nicht dicht und spielt nun notgedrungen Dreierkette. So wirklich zu mögen scheint er die Formation nicht, und das erkennt man auch. Es gibt Trainer wie Hütter, Conte, Nagelsmann oder Bielsa, die haben dieses System stets voller Überzeugung und defensiv wie offensiv stabil gespielt, aber die hatten auch immer den Kader dafür.


... eine der leider seltener werdenden Forumsperlen.

Fachlich, analytisch und sachlich ohne Schwarz-Weißmalerei und vor allem ohne Polemik, Sarkasmus und/oder Abqualifizierung vermeintlich total Unfähiger.
daumen-hoch


Gehe ich mit zwinker

Es klingt schon an, aber um das noch zu vertiefen: Im aktuellen Fußball geht es weniger um das reine Verteidigen, sondern um die Pressings-Resistenz. Und da hast du mit der 3/5er-Kette in der Regel eine Anspielstation mehr bzw. kannst situativ einen IV tiefer/höher stehen lassen, ohne den 6er in die Kette abkippen lassen zu müssen.

Auf der anderen Seite benötigt eine funktionierender 3/5er-Kette aber etwas ganz altmodisches: einen "Leitspieler" in der Mitte. Wenn man sich Spiele von Leverkusen mal mit etwas Abstand anschaut, zieht man, wie Tah da das Metronom ist. Die beiden anderen IVs halten in der Grundaufstellung exakt die horizontalen Abstände, stehen vertikal vielleicht 10-20 cm davor - und das bewegt sich immer alles synchron zum Takt, den Tah vorgibt. Deswegen fiel der Wechsel der anderen IVs während des Africa-Cups auch so leicht. Und deswegen ist Andrich der Tah-Ersatz - weil er diesen Mittelpunkt eben auch geben kann.

Bei uns hat Seoane es bis heute nicht geschafft, einen Abwehrchef zu installieren. Selbst innerhalb einer 3/5er-Kette hat er mitten im Spiel zwischen Elvedi und Friedrich als zentralen IV hin- und hergewechselt. Die Folgen sieht man immer wieder. Friedrich steht tendenziell tief bis zu tief, Elvedi steht hoch und extrem oft zu hoch, Wöber steht oft zu weit links usw. Das ergibt ständig Lücken, nicht funktionierende Abseitsstellungen usw, Und die AVs wissen am Ende gar nicht mehr, wo sie sein sollen.

Auch beim BVB war das heute gut zu sehen, wie nach der Umstellung auf 5er-Kette alles vertikal wie horizontal an Hummels ausgerichtet war. Klar, PSG hatte gefühlt drölf Pfostentreffer, aber am Ende hat Dortmund mit einer Mischung aus "Opa" (Hummels), "Chaot" (Schlotterbeck) und "Fatty" (Süle) es geschafft, gegen die potenziell beste Offensive Europas in 180 Minuten kein Tor zu kassieren. Das geht bei allem Pfostenglück nicht ohne Organisation.


Elvedi ist einfach eine Enttäuschung. Wir brauchen ihn allein schon als den Gegenpart zu Friedrich, weil er der einzige Spieler innen mit guter Schnelligkeit, aber er führt nicht und denkt kaum mit, lässt sich genauso wie Wöber zu leicht rausziehen, damit ist er für die zentrale Position denkbar ungeeignet. Der einzige gute Dreierkettenspieler ist Marvin Friedrich, aber auch er hat die Rolle als "Metronom" nicht auf Bundesliganiveau besonders oft gespielt. Er hat nämlich gar keine gute Spieleröffnung und neigt wegen der fehlenden Grundschnelligkeit zu gegenläufigen Bewegungen wie Elvedi - nach hinten.

Keine Ahnung, was man da macht. Itakura ist auch oft Vogelwild und ein Anführer ebenso wenig wie Elvedi.

Dann kommt noch hinzu, dass auch Weigl zwar viel Ruhe am Ball mitbringt, aber gegen den Ball echt nutzlos ist. Was will man da spielen?


Und dann sollen sich an zwei IV oder drei IV dieser Art und Form zwei 19/20-jährige AV ausrichten? Sowohl strukturell als auch im Prozess des Hinzulernen?

Deswegen fällt ja für Seoane die 4er-Kette fast aus. Mit wem soll we die denn spielen? Und dann noch ohne defensiv denkendem 6er davor?


Und dazukommen dann noch die vielen Ausfälle, meist Verletzungen, aber auch Sperren oder Asien-Cup. Und jede Verletzung bedeutet auch, dass danach erst geschaut werden muss, bis der Spieler wirklich wieder fit ist. Seoane muss jede Woche schauen, wer steht für den Spieltag überhaupt zur Verfügung und kann dann eine Aufstellung basteln. So spielt sich keine Mannschaft ein und Automatismen können nicht entstehen.


Dazu kommt, dass Itakura der einige im Kader ist, der den reinen 6er spielen kann (ich vermeide mal Anglizismen) und der mangels geeigneter Sprache auch kaum eine IV führen kann.

Prinzipiell müsste uns "schon" geholfen sein, wenn Du einen IV findest, an dem sich alle aufrichten können. Sowohl von der Leistung als auch von der Führungspersönlichkeit. Der darf dann auch gerne was an Gehalt kosten. Wenn wir im Kern dann 4er Abwehrkette spielen könnten, hätten wir ohnehin dann einen IV zu viel im Kader und Elvedi und Wöber sind ja nicht die günstigsten Kollegen im Kader. Dazu einen zweiten rein defensiv denkenden 6er.

Ich komme, je nach Abgängen, stand jetzt auf 4 Positionen, auf denen wir zwingend was machen müssen.
Wöber/Elvedi tauschen durch einen IV, dazu einen 6er (kann das positionell Sander), dazu einen AV und einen Stürmer, der das auch äquivalent zu Schwanne spielt (für Jordan in leicht besser). Vom Gehaltsvolumen müsste das 1 zu 1 machbar sein.

•     •     •

Seit 1981 mit Borussia Mönchengladbach in einer Beziehung. Seit 1989 Dauerkarte. Derzeit 2 Lebenszeitsdauerkarten. Beziehungsstatus "es ist schwer". Aber fremd gehen? Nie."
Gerardo Seoane [Trainer] |#3583
May 8, 2024 - 8:36 AM hours
Zitat von Findelkind73
Zitat von Doktor_Dree

Zitat von Juenter1900

Zitat von WindomEarle

Favres letzte Station in Nizza war alles andere als ruhmreich, als so ziemlich einzige Station seiner Karriere. Ich deute das ein wenig als Indiz dafür, dass sich der moderne Fußball ein wenig gegen den Maestro gewendet hat, Ansätze davon konnte man auch bei seinen vorherigen Stationen sehen, etwa in Dortmund in der Rückrunde 2018/19. Spannend war besonders, dass sich Favre gezwungen sah, mit Dreierkette zu spielen, weil die Gegner es immer wieder schafften, mit aggressivem Pressing sein 4-4-2 oder 4-5-1 (in Favres Welt das gleiche) ins Wanken zu bringen. Favre, muss man wissen, hasst die Dreierkette. Er sagte damals "alle großen Mannschaften spielen mit Viererkette" (https://www.welt.de/sport/fussball/article215668982/BVB-Weshalb-Favre-erneut-von-seiner-Wunschformation-Abstand-nimmt.html), die Dreierkette war für ihn nur ein Mittel, Stabilität in eine instabile Formation zu bekommen, eine Krücke, die man bei erster Gelegenheit wieder wegwirft.

Aber ich glaube, der Maestro hat sich geirrt. Die Dreierkette war und ist "here to stay", obwohl nicht wenige sie immer noch für die schlechtere Formation halten als die Viererkette, gibt es viele Teams, die sie sehr erfolgreich spielen und zwar BESONDERS gegen solche Teams wie die von Favre. Favre selbst hat dann im weiteren Verlauf bei Nizza auch stärker auf sie gesetzt, aber der Fußball, den er damit spielen ließ, war nie mehr das, was er einst mit Viererkette war. Fußball ist chaoslastiger und körperlicher geworden seit 2010 und damit alles das, was Lucien Favre nicht mag. Er mag Johan Cruyffs Vision dieses Sports.

Letztlich sehe ich hier Parabeln zu Seoanes Schaffen. Seoane hat immer dort, wo er konnte, mit Viererkette gespielt, aber er kriegt damit den Laden nicht dicht und spielt nun notgedrungen Dreierkette. So wirklich zu mögen scheint er die Formation nicht, und das erkennt man auch. Es gibt Trainer wie Hütter, Conte, Nagelsmann oder Bielsa, die haben dieses System stets voller Überzeugung und defensiv wie offensiv stabil gespielt, aber die hatten auch immer den Kader dafür.


... eine der leider seltener werdenden Forumsperlen.

Fachlich, analytisch und sachlich ohne Schwarz-Weißmalerei und vor allem ohne Polemik, Sarkasmus und/oder Abqualifizierung vermeintlich total Unfähiger.
daumen-hoch


Gehe ich mit zwinker

Es klingt schon an, aber um das noch zu vertiefen: Im aktuellen Fußball geht es weniger um das reine Verteidigen, sondern um die Pressings-Resistenz. Und da hast du mit der 3/5er-Kette in der Regel eine Anspielstation mehr bzw. kannst situativ einen IV tiefer/höher stehen lassen, ohne den 6er in die Kette abkippen lassen zu müssen.

Auf der anderen Seite benötigt eine funktionierender 3/5er-Kette aber etwas ganz altmodisches: einen "Leitspieler" in der Mitte. Wenn man sich Spiele von Leverkusen mal mit etwas Abstand anschaut, zieht man, wie Tah da das Metronom ist. Die beiden anderen IVs halten in der Grundaufstellung exakt die horizontalen Abstände, stehen vertikal vielleicht 10-20 cm davor - und das bewegt sich immer alles synchron zum Takt, den Tah vorgibt. Deswegen fiel der Wechsel der anderen IVs während des Africa-Cups auch so leicht. Und deswegen ist Andrich der Tah-Ersatz - weil er diesen Mittelpunkt eben auch geben kann.

Bei uns hat Seoane es bis heute nicht geschafft, einen Abwehrchef zu installieren. Selbst innerhalb einer 3/5er-Kette hat er mitten im Spiel zwischen Elvedi und Friedrich als zentralen IV hin- und hergewechselt. Die Folgen sieht man immer wieder. Friedrich steht tendenziell tief bis zu tief, Elvedi steht hoch und extrem oft zu hoch, Wöber steht oft zu weit links usw. Das ergibt ständig Lücken, nicht funktionierende Abseitsstellungen usw, Und die AVs wissen am Ende gar nicht mehr, wo sie sein sollen.

Auch beim BVB war das heute gut zu sehen, wie nach der Umstellung auf 5er-Kette alles vertikal wie horizontal an Hummels ausgerichtet war. Klar, PSG hatte gefühlt drölf Pfostentreffer, aber am Ende hat Dortmund mit einer Mischung aus "Opa" (Hummels), "Chaot" (Schlotterbeck) und "Fatty" (Süle) es geschafft, gegen die potenziell beste Offensive Europas in 180 Minuten kein Tor zu kassieren. Das geht bei allem Pfostenglück nicht ohne Organisation.

Ist das wirklich so?
Ist nicht böse gemeint und ich schmeiß es einfach mal ergebnisoffen in den Raum.

Ich glaube nicht, dass man mit 5 Kette weniger Pressinganfällig ist. Im Gegenteil.
Je mehr Leute hinten zum Aufbau sind, desto mehr Leute laufen dich an. Es gibt feste Zuteilungen und Pressing ist nur Pressing (außer bei uns), wenn du dem Gegner keine Anspielstationen bietest.
…wenn du hinten mit 5 Mann aufbauen würdest, dann werden die auch angelaufen, sprich du hast im 5-er Aufbau mehr Leute auf engem Raum, als bei 3‘er oder 4‘er Aufbau.
Die Mannschaft die gepresst wird muss den Platz groß halten um das anlaufen zu erschweren, denn offen über den Platz 1-1 zu spielen ist riskant, weil es nicht kompakt ist und Mitspieler dir nicht helfen können den Raum zu schließen.

Bei dem Leitwolf bin ich bei dir!
Das funktioniert aber nur als Kombi zwischen Auftreten und Leistung.
Ohne Leistung, keine Akzeptanz.

Ich glaube tatsächlich nicht, dass uns viel fehlt um erfolgreich zu sein!
Vlt hilft bereits ein guter 6‘er.
Du hast recht unterschiedliche Spieler in der Defensive, aber es passt nicht sonderlich gut.
…..und mir ist unsere Ausrichtung zu defensiv, weil Wirtz tief stehen. Es muss kein hohes Pressing sein, aber nur den 16‘er verteidigen ist mir zu tief


Du kannst die Pressinganfälligkeit ja schon bei 2 IV deutlich verringern, wenn Du die IV weiter auseinander schiebst. Dann müssen 2 anlaufende Stürmer schon gabz schöne Distanzen übernehmen. Dazu brauchst Du aber von allen Beteiligten incl Torhüter eine gewisse Ballsicherheit in der ersten Passphase. Und das nicht über 8 Meter sondern über 20. Und Du brauchst wache Spieler im Mittelfeld (6er/8er), die rochieren und Anspielstationen bieten. Elvedische Anspiele auf Brusthöhe helfen da wenig.

•     •     •

Seit 1981 mit Borussia Mönchengladbach in einer Beziehung. Seit 1989 Dauerkarte. Derzeit 2 Lebenszeitsdauerkarten. Beziehungsstatus "es ist schwer". Aber fremd gehen? Nie."
Gerardo Seoane [Trainer] |#3584
May 8, 2024 - 8:39 AM hours
Guten Morgen miteinander


Zum Thema verhalten im eigenen Spielaufbau bei gegnerischen Pressing , kann ich vielleicht etwas dazu erläutern.

1 . Man unterscheidet das Pressing des Gegners in Mannorientiert, 1 vs. 1 über den gesamten Platz
Beispiel hierfür das länderspiel Österreich vs. Deutschland

Diese Art von Pressing ist so unglaublich schwer zu überspielen ,dazu bedarf es einem absoluten Wandstürmer
Und einem extrem tiefen Aufbau der IV.


2 . Pressing mit vorgelagerten Raumdruck ,hier wird der Raum in Ballnähe extrem verdichtet Beispiel Leverkusen.

Hier gilt es mit guten und intelligenten laufwegen und scharfem Passspiel die Tiefe zu bespielen,wichtig hierbei ist die Positionierung im eigenen Ballbesitz.
Dreiecksbildung immer vertikal ausgerichtet.

Lösungsansatz hierfür ist ebenfalls Leverkusen.
Wenn man sich das Aufbauspiel der Kusener anschaut kann man feststellen daß sie im Gegensatz zu uns viel enger im eigenen Ballbesitz positioniert sind und extrem kurze pass und Laufwege haben.
Hierfür ist eine hohe Qualität am Ball und im Freilaufverhalten von nöten.
Den Vorteil dieses Aufbaus ist die Tatsache bei Ballverlust schneller wieder die Räume eng zu haben und dadurch sofort ins gegenpressing zu kommen.
Hierfür ist das 3-4-3 der Leverkusener prädestiniert.
Brighton ist übrigens der Vorreiter dieses Aufbaus,man nennt es auch de Zerbi Ball.

Ich habe bereits vor 2 Jahren gesagt das unser Spielaufbau zu anfällig ist , da wir viel zu weit auseinander stehen ,sowohl in Breite als auch in Tiefe. Bei Ballverlust gibt es dadurch zu große Räume.

Durch diese langen Pass und Laufwege sieht unser Spiel dann auch immer sehr träge und wenig spritzig aus.
Ich bin überzeugt das ein engerer Spielaufbau und ein besseres Verschiebeverhalten unsere schwächen in der Spritzigkeit enorm kaschieren könnten.
Schaut euch mal Trainingsspiele unserer Borussia auf kleinerem Platz an, das sieht sofort anders aus.

Ich stell euch mal einen Link über den De Zerbi Ball ein

https://youtu.be/D8AgTaSShmM?si=2HDOHSRzWch9Yrg5
Gerardo Seoane [Trainer] |#3585
May 8, 2024 - 8:43 AM hours
Zitat von Findelkind73
Zitat von Doktor_Dree

Zitat von Juenter1900

Zitat von WindomEarle

Favres letzte Station in Nizza war alles andere als ruhmreich, als so ziemlich einzige Station seiner Karriere. Ich deute das ein wenig als Indiz dafür, dass sich der moderne Fußball ein wenig gegen den Maestro gewendet hat, Ansätze davon konnte man auch bei seinen vorherigen Stationen sehen, etwa in Dortmund in der Rückrunde 2018/19. Spannend war besonders, dass sich Favre gezwungen sah, mit Dreierkette zu spielen, weil die Gegner es immer wieder schafften, mit aggressivem Pressing sein 4-4-2 oder 4-5-1 (in Favres Welt das gleiche) ins Wanken zu bringen. Favre, muss man wissen, hasst die Dreierkette. Er sagte damals "alle großen Mannschaften spielen mit Viererkette" (https://www.welt.de/sport/fussball/article215668982/BVB-Weshalb-Favre-erneut-von-seiner-Wunschformation-Abstand-nimmt.html), die Dreierkette war für ihn nur ein Mittel, Stabilität in eine instabile Formation zu bekommen, eine Krücke, die man bei erster Gelegenheit wieder wegwirft.

Aber ich glaube, der Maestro hat sich geirrt. Die Dreierkette war und ist "here to stay", obwohl nicht wenige sie immer noch für die schlechtere Formation halten als die Viererkette, gibt es viele Teams, die sie sehr erfolgreich spielen und zwar BESONDERS gegen solche Teams wie die von Favre. Favre selbst hat dann im weiteren Verlauf bei Nizza auch stärker auf sie gesetzt, aber der Fußball, den er damit spielen ließ, war nie mehr das, was er einst mit Viererkette war. Fußball ist chaoslastiger und körperlicher geworden seit 2010 und damit alles das, was Lucien Favre nicht mag. Er mag Johan Cruyffs Vision dieses Sports.

Letztlich sehe ich hier Parabeln zu Seoanes Schaffen. Seoane hat immer dort, wo er konnte, mit Viererkette gespielt, aber er kriegt damit den Laden nicht dicht und spielt nun notgedrungen Dreierkette. So wirklich zu mögen scheint er die Formation nicht, und das erkennt man auch. Es gibt Trainer wie Hütter, Conte, Nagelsmann oder Bielsa, die haben dieses System stets voller Überzeugung und defensiv wie offensiv stabil gespielt, aber die hatten auch immer den Kader dafür.


... eine der leider seltener werdenden Forumsperlen.

Fachlich, analytisch und sachlich ohne Schwarz-Weißmalerei und vor allem ohne Polemik, Sarkasmus und/oder Abqualifizierung vermeintlich total Unfähiger.
daumen-hoch


Gehe ich mit zwinker

Es klingt schon an, aber um das noch zu vertiefen: Im aktuellen Fußball geht es weniger um das reine Verteidigen, sondern um die Pressings-Resistenz. Und da hast du mit der 3/5er-Kette in der Regel eine Anspielstation mehr bzw. kannst situativ einen IV tiefer/höher stehen lassen, ohne den 6er in die Kette abkippen lassen zu müssen.

Auf der anderen Seite benötigt eine funktionierender 3/5er-Kette aber etwas ganz altmodisches: einen "Leitspieler" in der Mitte. Wenn man sich Spiele von Leverkusen mal mit etwas Abstand anschaut, zieht man, wie Tah da das Metronom ist. Die beiden anderen IVs halten in der Grundaufstellung exakt die horizontalen Abstände, stehen vertikal vielleicht 10-20 cm davor - und das bewegt sich immer alles synchron zum Takt, den Tah vorgibt. Deswegen fiel der Wechsel der anderen IVs während des Africa-Cups auch so leicht. Und deswegen ist Andrich der Tah-Ersatz - weil er diesen Mittelpunkt eben auch geben kann.

Bei uns hat Seoane es bis heute nicht geschafft, einen Abwehrchef zu installieren. Selbst innerhalb einer 3/5er-Kette hat er mitten im Spiel zwischen Elvedi und Friedrich als zentralen IV hin- und hergewechselt. Die Folgen sieht man immer wieder. Friedrich steht tendenziell tief bis zu tief, Elvedi steht hoch und extrem oft zu hoch, Wöber steht oft zu weit links usw. Das ergibt ständig Lücken, nicht funktionierende Abseitsstellungen usw, Und die AVs wissen am Ende gar nicht mehr, wo sie sein sollen.

Auch beim BVB war das heute gut zu sehen, wie nach der Umstellung auf 5er-Kette alles vertikal wie horizontal an Hummels ausgerichtet war. Klar, PSG hatte gefühlt drölf Pfostentreffer, aber am Ende hat Dortmund mit einer Mischung aus "Opa" (Hummels), "Chaot" (Schlotterbeck) und "Fatty" (Süle) es geschafft, gegen die potenziell beste Offensive Europas in 180 Minuten kein Tor zu kassieren. Das geht bei allem Pfostenglück nicht ohne Organisation.

Ist das wirklich so?
Ist nicht böse gemeint und ich schmeiß es einfach mal ergebnisoffen in den Raum.

Ich glaube nicht, dass man mit 5 Kette weniger Pressinganfällig ist. Im Gegenteil.
Je mehr Leute hinten zum Aufbau sind, desto mehr Leute laufen dich an. Es gibt feste Zuteilungen und Pressing ist nur Pressing (außer bei uns), wenn du dem Gegner keine Anspielstationen bietest.
…wenn du hinten mit 5 Mann aufbauen würdest, dann werden die auch angelaufen, sprich du hast im 5-er Aufbau mehr Leute auf engem Raum, als bei 3‘er oder 4‘er Aufbau.
Die Mannschaft die gepresst wird muss den Platz groß halten um das anlaufen zu erschweren, denn offen über den Platz 1-1 zu spielen ist riskant, weil es nicht kompakt ist und Mitspieler dir nicht helfen können den Raum zu schließen.

Bei dem Leitwolf bin ich bei dir!
Das funktioniert aber nur als Kombi zwischen Auftreten und Leistung.
Ohne Leistung, keine Akzeptanz.

Ich glaube tatsächlich nicht, dass uns viel fehlt um erfolgreich zu sein!
Vlt hilft bereits ein guter 6‘er.
Du hast recht unterschiedliche Spieler in der Defensive, aber es passt nicht sonderlich gut.
…..und mir ist unsere Ausrichtung zu defensiv, weil Wirtz tief stehen. Es muss kein hohes Pressing sein, aber nur den 16‘er verteidigen ist mir zu tief


Ich verstehe deinen Einwand, mehr Leute hinten heißt, dass der Gegner dort den Aufbau stören müsste durch Pressing und entsprechend viele Leute eben auch hoch postieren muss. Grundsätzlich würde das in meinen Augen gegen stark pressende Mannschaften gut sein, weil sich damit Räume öffnen, wenn 6 oder mehr Leute des Gegners ständig in deiner Hälfte anlaufen. Dann hätte man reichlich Platz zum Umschalten, eigentlich. Da bei uns dann aber alle nach hinten arbeiten bzw im Aufbau tief stehen, oft ja tatsächlich die komplette Truppe in der eigenen Hälfte ist kann der Gegner ziemlich risikolos mit 8 Mann pressen und zwei als Konterabsicherung irgendwo an der Mittellinie lassen. Eigentlich müsste das gegen uns mit so Leuten wie Honorat und Ngoumou, auch Tomas und Hack sind schnell, brandgefährlich sein. Aber da unser Spielaufbau dann nicht gut ist lassen sich lange Bälle recht gut verteidigen, es stehen ja alle unter Gegnerdruck, verstärkt dadurch dass wir einige haben die im Aufbau regelrecht im Deckungsschatten lauern, worauf verstehe ich überhaupt nicht. Lösung ist dann immer oder oft dass unser ZM oder sogar Plea dann bis in die letzte Kette zurück kommen um sich den Ball zu holen, die haben dann aber auch niemand zum Anspielen, also Dribbling, Ballverluste weit hinten....

Da fehlt der Chef, der zb der vordersten Reihe auf dem Feld anzeigt und klar macht dass sie vorne bleiben müssen, dass die Staffelung passt, dann kann der Gegner eben nicht mehr 8, sondern vielleicht nur 5 zum Anlaufen schicken und dann können wir uns da auch raus spielen wenn zb Rocco oder Manu sich zur Not den Ball auch hinten abholen. Gegen 2 können die das locker lösen mit Dribbling oder Pässen, aber eben nicht gegen 3 oder 4.
Gerardo Seoane [Trainer] |#3586
May 8, 2024 - 8:59 AM hours
Zitat von MissBarnaby
Zitat von SchmiMa

Zitat von schroeder007

Siehst du, ich halte deine Ansicht für naiv und nun?

Waren Nagelsmann und Tuchel auch die falschen Trainer für die Bayern? Oder Ancelotti, Flick?

Ein Favre hatte damals in Gladbach einen ganz anderen Kader. Willst du diesen Kader mit dem aktuell unseren vergleichen? Das funktioniert nicht.


Klar war der Kader anders...
Aber war er als er ihn von Frontzeck in der laufenden Saison übernommen hat, tatsächlich bedeutend besser, als der Aktuelle?? Das wage ich aber mal ganz entschieden zu bezweifeln...

Ich gucke aber gerne mal nach...

https://www.transfermarkt.de/borussia-monchengladbach/kader/verein/18/plus/0/galerie/0?saison_id=2011

Bitte sehr... Und jetzt wirklich mal ernsthaft... Mit dem Kader stand Frontzeck nach der Hinrunde mit 12 Punkten an letzter Stelle... Willste jetzt sagen, dass der Kader zum Zeitpunkt der Übernahme durch Favre besser war, als der Heutige?


Ja, das war er unbedingt in meinen Augen. Wenn wir heute einen Dante, Arango, Brouwers, Stranzl hätten....gut, einige sind durch Favre mächtig gewachsen.
Aber allein Arango.
Jammer.


Ja, aber Lulu hat sie doch erst wirklich zu dem gemacht, was sie dann wurden.
Als er die Mannschaft übernommen hat, waren die auch kaum in der Lage sich n Ball anzuhalten.
Gerardo Seoane [Trainer] |#3587
May 8, 2024 - 9:02 AM hours
Zitat von dahoud8
Guten Morgen miteinander


Zum Thema verhalten im eigenen Spielaufbau bei gegnerischen Pressing , kann ich vielleicht etwas dazu erläutern.

1 . Man unterscheidet das Pressing des Gegners in Mannorientiert, 1 vs. 1 über den gesamten Platz
Beispiel hierfür das länderspiel Österreich vs. Deutschland

Diese Art von Pressing ist so unglaublich schwer zu überspielen ,dazu bedarf es einem absoluten Wandstürmer
Und einem extrem tiefen Aufbau der IV.


2 . Pressing mit vorgelagerten Raumdruck ,hier wird der Raum in Ballnähe extrem verdichtet Beispiel Leverkusen.

Hier gilt es mit guten und intelligenten laufwegen und scharfem Passspiel die Tiefe zu bespielen,wichtig hierbei ist die Positionierung im eigenen Ballbesitz.
Dreiecksbildung immer vertikal ausgerichtet.

Lösungsansatz hierfür ist ebenfalls Leverkusen.
Wenn man sich das Aufbauspiel der Kusener anschaut kann man feststellen daß sie im Gegensatz zu uns viel enger im eigenen Ballbesitz positioniert sind und extrem kurze pass und Laufwege haben.
Hierfür ist eine hohe Qualität am Ball und im Freilaufverhalten von nöten.
Den Vorteil dieses Aufbaus ist die Tatsache bei Ballverlust schneller wieder die Räume eng zu haben und dadurch sofort ins gegenpressing zu kommen.
Hierfür ist das 3-4-3 der Leverkusener prädestiniert.
Brighton ist übrigens der Vorreiter dieses Aufbaus,man nennt es auch de Zerbi Ball.

Ich habe bereits vor 2 Jahren gesagt das unser Spielaufbau zu anfällig ist , da wir viel zu weit auseinander stehen ,sowohl in Breite als auch in Tiefe. Bei Ballverlust gibt es dadurch zu große Räume.

Durch diese langen Pass und Laufwege sieht unser Spiel dann auch immer sehr träge und wenig spritzig aus.
Ich bin überzeugt das ein engerer Spielaufbau und ein besseres Verschiebeverhalten unsere schwächen in der Spritzigkeit enorm kaschieren könnten.
Schaut euch mal Trainingsspiele unserer Borussia auf kleinerem Platz an, das sieht sofort anders aus.

Ich stell euch mal einen Link über den De Zerbi Ball ein

https://youtu.be/D8AgTaSShmM?si=2HDOHSRzWch9Yrg5


Sie bewegen sich als Block.
Aber du musst Bewegung in den Aufbsu bekommen und eigentlich die Fläche groß halten, um dann durch Verlagerungen den verdichteten Raum zu umspielen.
Leverkusen lockt (mM nach) den Gegner mit klein klein auf engem Raum, sie nutzen aber immer die komplette Breite des Platzes und haben auch immer eine gute Tiefenstaffelung.
Aber final befreien sie sich durch das überspielen von Mitspielern, weil nicht immer der nächste Mitspieler gesucht wird
Gerardo Seoane [Trainer] |#3588
May 8, 2024 - 9:13 AM hours
Um es lesbar zu halten zitiere ich die bisherige Diskussion hierzu nicht. Ist ja leicht nach zu lesen.

Ich habe meine Mannschaften immer versucht über Dreiecke, in Verbindung mit einem sehr passsicheren TW , gegnerisches (Angriffs-) Pressing lösen zu lassen.
Durch den TW als Passspieler hat man in aller Regel erstmal Überzahl. Wenn sich dann die Feldspieler permanent in Dreiecke laufen hatte das gut funktioniert. Durch die Dreiecksbildung waren auch immer Spieler in Ballnähe die eine Form Restverteidigung bei Ballverlusten gebildet haben.

Das war natürlich nicht im Profibereich der Fall WeinendZwinkernd.
Aber in der BL kann man erwarten, dass noch eine sehr hohe Ballzirkulation Geschwindigkeit hinzu kommt, da viele Spieler sicher das Passspiel im One-Touch Stil sicher ausführen können.

•     •     •

Pro Virkus
Pro Seoane

Ich reagiere nur auf sachliche Kritik
Gerardo Seoane [Trainer] |#3589
May 8, 2024 - 9:34 AM hours
Zitat von Findelkind73
Zitat von dahoud8

Guten Morgen miteinander


Zum Thema verhalten im eigenen Spielaufbau bei gegnerischen Pressing , kann ich vielleicht etwas dazu erläutern.

1 . Man unterscheidet das Pressing des Gegners in Mannorientiert, 1 vs. 1 über den gesamten Platz
Beispiel hierfür das länderspiel Österreich vs. Deutschland

Diese Art von Pressing ist so unglaublich schwer zu überspielen ,dazu bedarf es einem absoluten Wandstürmer
Und einem extrem tiefen Aufbau der IV.


2 . Pressing mit vorgelagerten Raumdruck ,hier wird der Raum in Ballnähe extrem verdichtet Beispiel Leverkusen.

Hier gilt es mit guten und intelligenten laufwegen und scharfem Passspiel die Tiefe zu bespielen,wichtig hierbei ist die Positionierung im eigenen Ballbesitz.
Dreiecksbildung immer vertikal ausgerichtet.

Lösungsansatz hierfür ist ebenfalls Leverkusen.
Wenn man sich das Aufbauspiel der Kusener anschaut kann man feststellen daß sie im Gegensatz zu uns viel enger im eigenen Ballbesitz positioniert sind und extrem kurze pass und Laufwege haben.
Hierfür ist eine hohe Qualität am Ball und im Freilaufverhalten von nöten.
Den Vorteil dieses Aufbaus ist die Tatsache bei Ballverlust schneller wieder die Räume eng zu haben und dadurch sofort ins gegenpressing zu kommen.
Hierfür ist das 3-4-3 der Leverkusener prädestiniert.
Brighton ist übrigens der Vorreiter dieses Aufbaus,man nennt es auch de Zerbi Ball.

Ich habe bereits vor 2 Jahren gesagt das unser Spielaufbau zu anfällig ist , da wir viel zu weit auseinander stehen ,sowohl in Breite als auch in Tiefe. Bei Ballverlust gibt es dadurch zu große Räume.

Durch diese langen Pass und Laufwege sieht unser Spiel dann auch immer sehr träge und wenig spritzig aus.
Ich bin überzeugt das ein engerer Spielaufbau und ein besseres Verschiebeverhalten unsere schwächen in der Spritzigkeit enorm kaschieren könnten.
Schaut euch mal Trainingsspiele unserer Borussia auf kleinerem Platz an, das sieht sofort anders aus.

Ich stell euch mal einen Link über den De Zerbi Ball ein

https://youtu.be/D8AgTaSShmM?si=2HDOHSRzWch9Yrg5


Sie bewegen sich als Block.
Aber du musst Bewegung in den Aufbsu bekommen und eigentlich die Fläche groß halten, um dann durch Verlagerungen den verdichteten Raum zu umspielen.
Leverkusen lockt (mM nach) den Gegner mit klein klein auf engem Raum, sie nutzen aber immer die komplette Breite des Platzes und haben auch immer eine gute Tiefenstaffelung.
Aber final befreien sie sich durch das überspielen von Mitspielern, weil nicht immer der nächste Mitspieler gesucht wird


Sehe ich auch so, meine das auch als Anweisung zu erkennen bei uns dass die Flügelspieler teils an der Linie kleben. Die Verlagerung ist dann aber oft sehr langsam, so dass der dadurch eigentlich entstehende Freiraum durch Verschieben des Gegners dann kaum noch da ist.

Ich glaube in vielen Dingen gibt Seoane den Jungs schon die richtigen Dinge an die Hand, sie kriegen es aber schlecht umgesetzt. Ich vermute da ganz tief steckende Angst vor Fehlern. Das macht das zwar alles im Gesamten viel schlimmer, wissen die wahrscheinlich auch alle, aber das geht ja auch anderen so. Mainz und Bochum spielen ja auch erst befreiter und dadurch besser seit es eigentlich zu spät war. Wir haben halt eine ganze Menge zu verlieren, das lähmt. Dazu kommt bei uns, dass es quasi unisono überall heißt dass wir doch eigentlich viel besser wären, das das also irgendwie alles selbst verschuldet ist. In dieser Atmosphäre möchte man dann wohl noch weniger der sein, der den Fehler macht und die Mannschaft damit um ihr vermeintlich so hohes Potential bringt.
Selbst in Spielen finde ich kann man das regelrecht sehen. Sobald die Pässe mit mehr Mut gespielt werden klappt vieles besser, sobald der Weg eher nach vorne und schnell in die Tiefe geht statt hintenrum und quer langsam, dann sind die Ballverluste nicht so schlimm oder der Ball kommt direkt zurück.
Dass sie das tatsächlich in allen Spielen immer wieder versuchen bei dieser mentalen Gemengelage rechne ich Seoane hoch an, auch wenn das eigentlich ein Basic ist, aber Selbstvertrauen wächst langsam und stirbt schnell.
Gerardo Seoane [Trainer] |#3590
May 8, 2024 - 9:36 AM hours
Zitat von SchmiMa
Zitat von MissBarnaby

Zitat von SchmiMa

Zitat von schroeder007

Siehst du, ich halte deine Ansicht für naiv und nun?

Waren Nagelsmann und Tuchel auch die falschen Trainer für die Bayern? Oder Ancelotti, Flick?

Ein Favre hatte damals in Gladbach einen ganz anderen Kader. Willst du diesen Kader mit dem aktuell unseren vergleichen? Das funktioniert nicht.


Klar war der Kader anders...
Aber war er als er ihn von Frontzeck in der laufenden Saison übernommen hat, tatsächlich bedeutend besser, als der Aktuelle?? Das wage ich aber mal ganz entschieden zu bezweifeln...

Ich gucke aber gerne mal nach...

https://www.transfermarkt.de/borussia-monchengladbach/kader/verein/18/plus/0/galerie/0?saison_id=2011

Bitte sehr... Und jetzt wirklich mal ernsthaft... Mit dem Kader stand Frontzeck nach der Hinrunde mit 12 Punkten an letzter Stelle... Willste jetzt sagen, dass der Kader zum Zeitpunkt der Übernahme durch Favre besser war, als der Heutige?


Ja, das war er unbedingt in meinen Augen. Wenn wir heute einen Dante, Arango, Brouwers, Stranzl hätten....gut, einige sind durch Favre mächtig gewachsen.
Aber allein Arango.
Jammer.


Ja, aber Lulu hat sie doch erst wirklich zu dem gemacht, was sie dann wurden.
Als er die Mannschaft übernommen hat, waren die auch kaum in der Lage sich n Ball anzuhalten.



Deshalb hat er auch sofort mit der Mannschaft einen Europapokal-Punkteschnitt gehabt, quasi von Null auf Hundert. Zwinkernd

Das hat er durch Handauflegen sofort erreicht, über Nacht sozusagen. stark

Du bist auf dem Holzweg und solltest bei allen Verdiensten einem Favre gegenüber nicht die sachliche Ebene verlassen.

Favre war ein guter Trainer bei uns, aber kein Gott.

•     •     •

"Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.“ (Buddha)
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